Chronik eines unaufhaltsamen Falls

Tauchen Sie in Welt der Kataklysmen von Alexandre Leger ab! Seine phantasievolle Erzählung von einer Welt, die im Untergang begriffen ist, mit einer mutierenden Menschheit, erscheint in etwa hundert Zeichnungen, die Bild und Text verbinden.

Das Werk Alexandre Legers ist voller Wortspiele. Die Wörter sind poetische Fragmente, Statements oder abgewandelte Liedtexte und geben Aufschluss über die gezeichneten Szenen – oder stehen im Gegensatz zu ihnen. Der Künstler bringt gerne persönliche Geschichten ein und kombiniert sie mit gesammelten Texten, die aus gelösten Kreuzworträtseln, mit der Feder geschriebenen Zeilen, Briefwechseln oder alten Schulheften bestehen.

In bescheidenen Formaten beschert Alexandre Leger uns natürliche Phänomene oder tiefbewegende, quälende menschliche Gefühle. Er benützt altes Papier oder gar Altpapier mit kleinen und großen Karos und das scheint wie aus einem Ritual hervorzugehen.

Eine große Serie erscheint, sie wurde aus eigenen Anatomiebildtafeln entwickelt, welche er noch aus seiner Studentenzeit behalten hatte, denn als junger Mann wollte er Arzt werden. Anatomiemodelle, Abbildungen vom Gebiss, in Scheiben geschnittene Körper, kochende Schädel und hybride Skelette bevölkern das Papier, oft in überraschenden Farben. Vitrinen, denen eines Naturkundemuseums nachempfunden, laden zu  einer horizontalen Lesart der Abbildungen, einem Hin und Her zwischen dem medizinisch scharfen und dem dokumentarisch durchsuchenden Blick. Skulpturen aus bröckelndem Gummi und Bleistiftreste mit zeitlosen Botschaften, den definitiv unabdingbaren Werkzeugen des Zeichners, reihen sich in das Ganze, das wie ein Rettungsversuch erscheint.

Alexandre Leger wurde im Rahmen der neunten Vergabe des Preises der Partner eingeladen. Das Museum verleiht den Preis, der von Mäzenen getragen wird, jedes Jahr an einen jungen Künstler.

Lesen Sie mehr über Alexandre Leger : http://alexandreleger.blogspot.com/

KURATORIN

Aurélie Voltz
Direktorin des MAMC+

Katalog

Alexandre Leger, Hélas, rien ne dure jamais pour toujours (Leider hält nichts für immer und ewig)
Texte von Aurélie Voltz, Vincent Gille, Gespräch mit Alexandre Leger von Johanna Carrier und Marine Pagès (Roven). Das Buch ist in französischer Sprache im Verlag Roven erschienen. ISBN : 9782918450351. 186 Seiten. Preis : 23 Euro.

„Nichts geht verloren, nichts wird geschaffen, alles verwandelt sich.“
Antoine Laurent Lavoisier (1743-1794)

Etwa 100 Zeichnungen

Große Einheiten, Serien

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