ERKUNDEN SIE 60 JAHRE IM SCHAFFEN EINES SOZIAL ENGAGIERTEN KÜNSTLERS

Die Ausstellung Niedrig-Spannung / 1960-2019 ist die erste Retrospektive, die dem Künstler Pierre Buraglio gewidmet wird. Sie umfasst nicht weniger als zweihundert Werke und offenbart den künstlerischen und sozialen Kontext, in dem sich seine Arbeit entwickelt hat. Sie ist ein Rückblick auf eine sechzigjährige Schaffenszeit.

Der chronologische Rundgang zeichnet die großen Schaffensphasen von Pierre Buraglio nach.

Pierre Buraglio beginnt seine künstlerische Laufbahn mit figurativer Malerei, die er nach und nach zugunsten von Collagen, Montagen und gehefteten Arbeiten aufgibt. Die Werke entstehen aus Zusammenstellungen von geschnittenen Leinwandresten, Klebestreifen oder Farbflächen, die der Künstler auf der Straße oder in Ateliers von anderen Künstlern aufsammelt. Materialien, Objekte, die Entstehung des Kunstwerks rücken in den Mittelpunkt seines Schaffens.

1968 engagiert sich Buraglio in den sozialen Kämpfen und hört eine Zeitlang mit der künstlerischen Arbeit auf. Er setzt sich mit den großen geschichtlichen Ereignissen des 20. Jahrhunderts anhand seiner persönlichen Geschichte auseinander. Dann fährt er in der Hinterfragung der Produktionsweise und der Komponenten der Farbe und der Malerei fort und überträgt sie auf Gegenstände seines Alltags (Autotüren von Renault 2CV, geschwärzte Zeitungsseiten).

Die Wiederverwendung von Materialien führt ihn in die Kunstgeschichte zurück. 1976 interpretiert er große Meister der Malerei mit „Zeichnungen nach…“ neu. Giotto, Rodin oder Matisse inspirieren ihn daraufhin zu mehreren Serien.

Die Thematik der Figur und Landschaft kommt in den 90er Jahren auf. Der Künstler beschäftigt sich nun weniger mit konzeptuellen Ansätzen: er greift wieder zu seinen Pinseln und konfrontiert figurative mit abstrakter Kunst.


Das MAMC+ unterstützt das Schaffen Pierre Buraglios seit den 80er Jahren durch den Erwerb bedeutender Werke. Es setzt also mit dieser ersten Retrospektive sein Engagement fort.

Mehr über Pierre Buraglio : http://www.pierreburaglio.com/

KURATORIN

Aurélie Voltz

Aurélie Voltz
Direktorin des MAMC+

KATALOG

Pierre Buraglio
Texte von Raphael Rubinstein, Pierre Wat und Sébastien Gokalp. Zweisprachig: französisch und englisch. Verlag Fabelio. Herausgabe mit der Unterstützung der Galerie Ceysson & Bénétière und der Sammler Gilles und Nadège Blanckaert. 
ISBN 9782490083381. Preis: 30 Euro.

„Man muss die Malerei dekonstruieren, um sie neu zu konstruieren.“
Pierre Buraglio, 1966

ERSTE RETROSPEKTIVE

LEIHGABEN VON 20 MUSEEN, 40 SAMMLERN

700 M² CHRONOLOGISCHER RUNDGANG

ETWA ZWEIHUNDERT WERKE

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