SECHZIG JAHRE FEMININE KREATION IN EINER AUSSTELLUNG, DIE VERSCHIEDENE GENERATIONEN, NATIONALITÄTEN UND KUNSTARTEN UMFASST
Im MAMC+ wird den Künstlerinnen im Museumsprogramm viel Aufmerksamkeit zuteil und so kommt nun aus den Beständen eine neue Ausstellung zustande, die der weiblichen Kunst mehr Sichtbarkeit verleihen soll, denn die Werke von Frauen stellen bei den 20.000 Werken der Kollektion nur 4% dar.
Die Ausstellung übernimmt den Titel eines Schlüsselwerks von Alison Knowles, das kürzlich vom Museum erworben wurde. Alison Knowles, die amerikanische Künstlerin und Dichterin, Mitbegründerin der Bewegung Fluxus, schafft 1967 The House of Dust, eine Multimedia-Installation, einer Performance nachempfunden, ein Referenzwerk, eines der ersten elektronischen Gedichte der Kunstgeschichte. Sie befindet sich an einer Schnittstelle zwischen elektronischer Innovation, konzeptueller Kunst – über ihre Ästhetik der Verwaltung – und Fluxus.
An der Ausstellung sind etwa vierßig Künstlerinnen beteiligt, wobei verschiedene Generationen (ab den 60er Jahren bis heute), Nationalitäten und Kunstarten vertreten sind. Das Projekt ist in Zusammenarbeit mit dem Centre National des Arts Plastiques (CNAP, Nationales Zentrum der Bildenden Künste) entstanden, das zu diesem Anlass an die fünfzig Werke leiht, von denen ein Großteil als Depot in den Sammlungen des Museums bleiben wird.
Selbst wenn diese Ausstellung auf einem Gender-Kriterium beruht, will sie feminines künstlerisches Schaffen nicht als Wesen an sich darstellen, es geht vielmehr darum, eine inklusive Politik der Einrichtung, eine neue Lesart der Geschichte und die Entdeckung eines wenig bekannten Fonds oder der Neuerwerbungen weiterzuführen. Dieser ausschließlich weibliche Parcours mit über 130 Werken – Malereien, Installationen, Fotografien, Design usw. – gestaltet sich über drei Hauptthemen, die gemeinsame und wiederkehrende Anliegen der zeitgenössischen Künstlerinnen wiederspiegeln: die Sprache, der Körper und die Materie.
BETEILIGTE KÜNSTLERINNEN
(Fett geschrieben: die Werke dieser Künstlerinnen gehören zu den Sammlungen des CNAP – und wurden dem MAMC+ für die Ausstellung geliehen)
Magdalena Abakanowicz, Marina Abramović, Laurie Anderson, Eleanor Antin, Geneviève Asse, Anna-Eva Bergman, Louise Bourgeois, Lisetta Carmi, Sarah Charlesworth, Marieta Chirulescu, Marinette Cueco, Sari Dienes, Thea Djordjadze, Nathalie Du Pasquier, Gloria Friedmann, Shirley Goldfarb, Nan Goldin, Jan Groover, Guerrilla Girls, Sheila Hicks, Jenny Holzer, Dorothy Ianonne, Kimsooja, Karen Knorr, Alison Knowles, Barbara Kruger, Laura Lamiel, Helen Levitt, Annette Messager, Tania Mouraud, Gina Pane, Sheila Reid, Takako Saito, Valentine Schlegel, Cindy Sherman, Kiki Smith, Jessica Stockholder, Nathalie Talec, Tatiana Trouvé, Jackie Winsor
KURATOR
Alexandre Quoi
Leiter der wissenschaftlichen Abteilung des MAMC+
KATALOG
Es wird eine Publikation in der Reihe "Collection des collections" (Sammlung der Sammlungen) geben, die diverse Fonds im Rahmen jährlicher Ausstellungen des MAMC+ in den Mittelpunkt stellt.
AN DIE VIERZIG KÜNSTLERINNEN
ÜBER 130 WERKE
SAMMLUNGEN DES MUSEUMS & LEIHGABEN DES CNAP
1960 - 2020