WENN DESIGN VERURTEILT UND AUSSCHLIESST
Bunte Farben, Arabesken, Motive… das Ornament ist natürlicherweise überall gegenwärtig, in der Art und Weise, wie wir unsere Körper schmücken, unsere Heime verschönern oder unsere Städte zum Blühen bringen. Und doch entwickelt sich Anfang des 20. Jahrhunderts eine feste Überzeugung… das Ornament muss verschwinden.
Die Ausstellung „Ornament ist Verbrechen“ erzählt in 10 Abschnitten die Geschichte dieses Verschwindens. 1908 veröffentlich der Designer und Architekt Alfred Loos „Ornament und Verbrechen“, ein heftiges Pamphlet gegen die „Ornament-Seuche“. Das Ornament betrachtet er als unnütz, bürgerlich und primitiv, es wird zu einer „Rückständigkeit“, die es auszumerzen gilt.
Das Ornament gerät in den Strudel einer Gesellschaft im Wandel: Wiederaufbau und Knappheit nach dem Zweiten Weltkrieg, Industrialisierung der westlichen Welt, Veränderungen im Konsumverhalten… In den 50er Jahren erlebt die Ideologie des Funktionalen ihren Höhepunkt.
Manche, wie Dieter Rams, plädieren für einen absolut schlichten Design. Aber schon erheben sich Stimmen gegen diesen kalten Funktionalismus, Symbol der Beliebigkeit der Moderne und der Kehrseite der Konsumgesellschaft. Die Pop-Kultur und die Hippie-Bewegung spielen dabei eine entscheidende Rolle.
KURATORIN
Agnès Lepicard
Museumskuratorin im MAMC+
Leiterin des Departments Sammlungen
KÜNSTLER DER AUSSTELUNG
Atelier Populaire Ex - École des Beaux-Arts (Paris), Mario Bellini, Marcel Breuer, René-Jean Caillette, Alexander Calder, Joe Colombo, William Crawford, CésarvDomela, Charles Eames, Ray Eames, Jürgen Greubel, Pierre Guariche, Hans Gugelot, Dieter Rams, Auguste Herbin, Jacques Hitier, Josef Hoffmann, Alan Irvine, Arne Jacobsen, Alain Jacquet, Ito Josué, Wilhelm Kienzle, Kaare Klint, Le Corbusier, Pierre Jeanneret, Jules Emile Leleu, Raymond Loewy, Dietrich Lubs, Anthony Malden, Bruno Mathsson, Joseph Motte, Olivier Mourgue, Gerd Alfred Müller, Robert Oberheim, Jean Partenay, Pierre Paulin, Charlotte Perriand, Hans Pieck, Jean Prouvé, Quasar, Dieter Rams, Rietveld Gerrit T, Afra et Tobia Scarpa, Florian Seiffert, Gustav Seegel, Flora Steiger-Crawford, Hugues Steiner, Giotto Stoppino, Gosta Thames, Hugo Blomberg, Ralph Lysell, Frères Thonet, Michaël Thonet, Silas Earl Tupper, Reinhold Weiss, Elton F. Whitfill, Sori Yanagi
„Ein Stuhl, der mit Ornamenten überhäuft ist, ist kein Stuhl mehr; es ist eine „dekorative Intention in Form eines Stuhls“. Wenn ein Stuhl wirklich und gänzlich ornamental ist, kann man sich nicht mehr draufsetzen.“Le Corbusier
AUSSTELLUNG IN 10 ABSCHNITTEN
DIE GROSSEN NAMEN DES DESIGN